Terraform BSL im Überblick: Grenzen und Möglichkeiten für Anwender


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Verständnis der neuen Terraform-Lizenz: Was ist unter der Business Source License (BSL) erlaubt – und was nicht?

Terraform von HashiCorp ist eines der führenden Tools für Infrastructure-as-Code (IaC) und wird weltweit von zahlreichen Unternehmen eingesetzt. Bis vor Kurzem wurde Terraform unter der offenen Mozilla Public License (MPL) veröffentlicht. Für neuere Versionen hat HashiCorp jedoch die Lizenz auf die Business Source License (BSL) 1.1 umgestellt. Diese Änderung sorgt bei vielen Nutzern für Unsicherheit darüber, was unter der neuen Lizenz erlaubt ist – und wo die Grenzen liegen.

Was ist die Business Source License (BSL)?

Die BSL ist eine sogenannte source-available Lizenz. Das bedeutet, dass der Quellcode weiterhin einsehbar und änderbar ist, es aber Einschränkungen gibt – vor allem zum Schutz der kommerziellen Interessen von HashiCorp. Grundsätzlich erlaubt die BSL die Nutzung von Terraform für interne Infrastruktur-Automatisierung, schränkt aber die kommerzielle Nutzung ein, bei der Terraform selbst als Dienstleistung angeboten wird.


Wichtige Nutzungseinschränkungen der BSL

Der wesentliche Punkt der BSL ist die Einschränkung beim Angebot von Terraform (oder abgeleiteten Versionen) als gehosteter Dienst für Dritte ohne kommerzielle Lizenz. Konkret bedeutet dies:

  • Wenn Sie Terraform als Service anbieten – etwa als SaaS-Plattform oder Managed Service, bei dem externe Kunden Terraform-Workflows ausführen können – verstoßen Sie ohne kommerzielle Lizenz gegen die BSL.
  • Auch das Einbetten oder Weiterverkaufen von Terraform in einem kommerziellen SaaS-Produkt mit Kundenzugang ist ohne entsprechende Lizenz nicht erlaubt.

Diese Regeln schützen HashiCorp davor, dass Wettbewerber Terraform als gehosteten Dienst anbieten, ohne mit HashiCorp zusammenzuarbeiten oder entsprechende Lizenzgebühren zu zahlen.


Was ist unter der BSL erlaubt?

Für die meisten Anwender und Organisationen ist die BSL weiterhin recht großzügig:

  • Die interne Nutzung von Terraform zur Verwaltung der eigenen Infrastruktur ist erlaubt – egal ob vor Ort oder in der Cloud.
  • Terraform lokal auf dem eigenen Rechner oder in CI/CD-Pipelines für das eigene Infrastrukturmanagement einzusetzen ist ebenfalls unproblematisch.
  • Das Forken und Modifizieren von Terraform für den internen Gebrauch ist zulässig.
  • Auch Open-Source-Projekte oder private Anwendungen, die Terraform intern nutzen, unterliegen keinen Einschränkungen durch die BSL.

Müssen Sie jetzt wechseln oder sich Sorgen machen?

Wenn Sie Terraform hauptsächlich intern einsetzen, können Sie Ihre bisherigen Workflows in der Regel weiter nutzen. Sollten Sie aber einen gehosteten Terraform-Dienst anbieten oder Terraform in ein kommerzielles SaaS-Produkt integrieren wollen, sollten Sie eine kommerzielle Lizenz bei HashiCorp anfragen oder alternative Lösungen prüfen.

Eine beliebte Alternative ist beispielsweise OpenTofu – ein community-getriebener, vollständig quelloffener Fork von Terraform mit einer freien Lizenz, der keine Einschränkungen für gehostete Dienste kennt.


Fazit

Die Änderung der Lizenz verfolgt das Ziel, das Geschäftsmodell von HashiCorp zu schützen und gleichzeitig die Nutzung von Terraform für interne Zwecke zu ermöglichen. Für die meisten Nutzer ergeben sich keine unmittelbaren Änderungen. SaaS-Anbieter sollten ihre Lizenzsituation jedoch sorgfältig prüfen. Wer eine vollständig offene und uneingeschränkte Alternative sucht, findet im OpenTofu eine vielversprechende Option.

Wer die Lizenzbedingungen kennt, bleibt compliant und trifft bewusste Entscheidungen für seine Infrastruktur-Tools.

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